Die katholische Domgemeinde hatte am 31.01.2015 zu „Karibischen Nächten" ins Niedergirmeser Nachbarschaftszentrum eingeladen, und eine feierfreudige Schar Piraten und blumengeschmückter Schönheiten hatte sich im vollbesetzten Saal eingefunden.
Durch ein vom Dom-Kindergarten gestaltetes Bühnenbild und die von Ines und Ellen Skladnikiewitz, Leander Wons und Benedikt Dörr betriebene Cocktailbar entstand tropische Sundowner-Atmosphäre, und mit der gesungenen Begrüßung zeigte der Viererrat (Ulrike „Hula" Wahner und die Freibeuter Elisabeth Burgos-Torres, Thorsten Schauss und Georg Komesker) die musikalische Richtung, die vom Kinderchor unter der Leitung von Domkantor Horst Christill (Stimmmbildung: Kira Petry, Allroundeinsatz: Elisabeth Burgos-Torres) aufgenommen wurde. Stimmsicher und mit tänzerischem Einsatz bekamen die Kinder das Publikum sofort zum Mitsingen, wie auch der junge ökumenische Chor für seinen mitreißenden Bühnentanz (Choreographie: Leonie Wons) und die gelungene A-capella-Version von Taylor Swifts „Shake it off" (Text: Klara Weberling, Friederike Dörr) verdiente Publikumsraketen erhielt.
Mehrfach enterte der weinselig pilgernde Heiner die Bühne und machte sich viele Gedanken dabei: „Diakone müssen heiraten, Priester brauchen das nicht. Warum wird der Kaplan jetzt so fahl?". Seine Frau Babettsche (in der Doppelrolle: Dorothea Schaefer) hatte ihre Chance auf eine Sängerinnenkarriere in einem Spontancasting mit Goldkleideinsatz genutzt, und nicht nur sie war der abendliche Augenschmaus. Auch die beiden Wasserspeier vom Dom, Lubentius und Malachias (Peter Kollas und Björn Heymer), attestierten sich gegenseitig „Schönheit und Charakter". Sie berichteten von dem schmachtenden Pfarrer Heymer unter dem Marienleuchter, sahen die Katholiken im Bistum in beinahe evangelischer Manier freier atmen, und betrachteten Kaninchenzuchtvereine nach den päpstlichen Einlassungen in neuer Verbindung zur katholischen Lebenswelt. Leonie und Leander Wons übernahmen den tänzerischen Top-Act, und erhielten neben begeistertem Applaus auch Karnevals-Orden, die an alle Aktiven wie auch an viele weitere Helfer wie das Bühnentechnikteam Michael Grimberg und Thomas Frey verliehen wurden. Sie alle machten eine Veranstaltung möglich, die dem diesjährigen WKG-Prinzenpaar Silke I. und Jens I. sichtlich Spaß bereitete: „Wir haben schon mitbekommen, dass hier immer gute Stimmung ist!" Und genau so ging es weiter mit der vom Frauentreff vorgetragenen Legende des Schwarzen Kapitäns. Nach dem Aufknüpfen am Adventsmast war der einstige Schiffsführer der stolzen Limburg den Kois zum Fraß vorgeworfen worden, und als etwas ganz Besonderes wurde er im Nachwort nochmals gewürdigt: „Auch wenn er für nix gut war – für den Fasching war er gut!"
Unbekannte Gewässer bedeuten Neuorientierung, die Kaplan Christian Fahl vorstellte: „Die Traufung – Taufe, Hochzeit und Beerdigung in einem. Kostet auch viel weniger Riwwelkuche!" Das Publikum war schnell überzeugt, wie auch von den Turnerfrauen, die mit Bananeneinsatz für ihre hungrige Trainerin, Palmen-Elvi und bunten Dschungelgirls die Bühne rockten. Oberministrant Georg Komesker eröffnete mit „Helausianna" Innenansichten aus dem Beichtstuhl, fand Stuttgart 21 im Rückblick attraktiver als Limburg 31 (Millionen), stellte fest, dass die Eigenproduktion von Priesternachwuchs immer noch keine Option sei, und endete mit „Gloria in excelsis deo, egal ob er Manfred heißt oder Theo!"
Den guten Schluss des Bühnenprogramms übernahm der Domchor mit der Vertonung von Mango, Kiwi und Ananas. In der Singgemeinschaft hat eine nun erstmals aufgetretene Don-Kosaken-Abordnung Heimat gefunden, die den Saal mit eindrucksvollem Unterkiefereinsatz aufforderte, sich warm anzuziehen, und alle gemeinsam waren sicher, lieber römisch-katholisch bleiben zu wollen. Stephan Geiger betörte die anschließend tanzende Festgemeinde mit Keyboardunterstützung durch Harald Frimmel auf Saxophon-Art, und viele Gäste waren bis zum Veranstaltungsende dabei.
Bericht:
Fotos: