Rund 400 Zuhörer hatten sich am Montag abend im Dom eingefunden, um zum Jahreswechsel einem großen Konzert beizuwohnen.
Auf dem Programm standen von Wolfgang Amadeus Mozart die Sinfonie Nr. 40 g-moll (KV550) sowie "Exsultate, Jubilate" (KV165) für Solo-Sopran und Orchester, gefolgt von Marc-Antoine Charpentiers "Te Deum".
Einführende Texte wurden von Wolfram Becker vorgetragen, um den Zuhörern ein Bild von der Entstenhung der Werke zu ihrer jeweiligen Zeit nahe zu bingen.
Außergewöhnlich war für dieses Konzert die Beleuchtung der Apsis mit roten und blauen Scheinwerfern, die dem akustischen Eindruck einen beeindruckenden optischen hinzufügte. Die auf das Musikprogramm abgestimmte Beleuchtung der Kreuzigungsgruppe wurde von der Orgelbühne aus gesteuert (Manuel Christill).
Die Werke wurden aufgeführt von:
- Kammerphilharmonie Rhein-Main (Konzertmeister: Holger Pusinelli)
- Junger Ökumenischer Chor der Domgemeinden Wetzlar
- Katholischer Domchor
- Kira Petry, Sopran
- Franziska Deutscher, Alt
- Marc-Eric-Schmidt, Tenor
- Hans-Christoph Begemann, Bass
Die Gesamtleitung hatte Dom- und Bezirkskantor Horst Christill, der sich wieder einmal als ein Dirigent erwies, der zu jeder Zeit alle Übersicht hat und Orchester, Chor und Solisten gleichermaßen zu führen weiß.
Die Konzertgäste bekamen erstklassige Aufführungen der Werke geboten. Mit 25 gut aufeinander eingespielten Berufsmusikern ließ die Kammerphilharmonie Rhein-Main Mozarts Sinfonie Nr. 40 regelrecht erstrahlen. Dabei kam dem Werk (wie dem Konzert insgesamt) zugute, dass Dirigent und Orchester in der Vergangenheit schon häufig miteinander musiziert haben und so z. B. Wechsel in Tempi und Dynamik mit perfekter Leichtigkeit beherrscht wurden.
Kira Petry glänzte in der Aufführung des "Exsultate, Jubilate", das in der Mailänder Originalfassung dargeboten wurde. Ursprünglich für eine Kastratenstimme geschrieben, forderte die lateinische Motette mit ihren außerordentlich anspruchsvollen Koloraturen Kira Petrys vollen Stimmumfang und äußerste Konzentration, was ihr jedoch bei der Begeisterung für diese Musik kaum anzumerken war.
Vom Chor-Werk des Abends, Charpentiers "Te Deum", war den Zuhörern vor allem das Prélude bekannt, ist es doch seit 1954 die Erkennungsmelodie der ""Eurovision"-Sendungen (TV-Ausstrahlungen, bei denen mehrere europäische Sendeanstalten synchron arbeiten). Welch eindrucksvolles Werk dahinhter steht, ließen Chor, Orchester und Solisten die Konzertgäste in einer harmonischen Darbietung spüren. Klanggewaltige Tutti-Passagen wurden dabei genau so souverän beherrscht wie die vom Ökumenischen Jungen Chor interpretierten Stellen für "kleinen Chor". Zusammen mit den gut disponierten Solisten gelang eine harmonische Aufführung des Werkes, was die Zuhörer mit lang anhaltendem Applaus honorierten.
Als Zugabe verabschiedeten sich die Aufführenden von ihrem Publikum mit dem "Halleluja" aus Georg Friedrich Händels Oratorium " Der Messias".
Fotos:
Bericht: