Papst Franziskus hat vorgelebt: „Christsein geht nicht alleine!“
Statement des Vorsitzenden der ACK in Deutschland, Reverend Christopher Easthill, zum Tod von Papst Franziskus am Ostermontag 2025:
„Mit Papst Franziskus verliert nicht nur die römisch-katholische Kirche ein Vorbild im Glauben und einen starken Zeugen für das Evangelium Jesu Christi. Voller Dankbarkeit schauen auch die anderen in der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) verbundenen Kirchen auf das Leben und Wirken von Papst Franziskus. In seiner Menschennähe, seiner Hinwendung zu jenen, die am Rand der Gesellschaft stehen und in seiner Offenheit gegenüber allen Menschen gleich welchen Glaubens oder Konfession war er für alle Christinnen und Christen eine Leitfigur in der Nachfolge Jesu Christi. Ökumenisch hat er während seines Pontifikats starke Akzente gesetzt und somit die Einheit der Christen als eines der wichtigsten Ziele und Anliegen hervorgehoben. Mit vielen Kirchenleitungen weltweit haben ihn Freundschaften verbunden, die sichtbar gemacht haben, dass wir uns als Christen nur gemeinsam den Herausforderungen unserer Welt und unserer Gesellschaften stellen können. Papst Franziskus hat viele Gelegenheiten genutzt, um zur Einheit aufzurufen. Ihm war die ökumenische Dimension ein Herzensanliegen, das auch in der Ausrichtung der Weltsynode und in den weiteren innerkatholischen Prozessen spürbar wurde. Christsein geht nicht alleine, das hat Papst Franziskus immer wieder vorgelebt.
Dankbar erinnere ich mich ganz persönlich an unsere Begegnung im Jahr 2017, als wir mit dem damaligen Vorstand der ACK in Deutschland, nach Rom reisten und die Gelegenheit hatten, Papst Franziskus persönlich zu treffen. Seine Gabe, zuzuhören und auf die Menschen einzugehen, ist mir dabei in lebendiger Erinnerung geblieben. Als Anglikanische Gemeinschaft denken wir dankbar zurück an die vielen Zeichen der Verbundenheit und des Miteinanders, die wir erfahren durften – wie die gemeinsame Friedensreise nach Südsudan mit dem Erzbischof von Canterbury.
Als Vorsitzender der ACK in Deutschland möchte ich meine große Würdigung der Leistungen und des Mutes von Papst Franziskus zum Ausdruck bringen. Es war bewegend, wie er noch in den letzten Tagen seines irdischen Lebens die Kräfte mobilisierte, um nah bei den Menschen zu sein, und ihnen den Ostersegen zu spenden. Bleiben werden seine Menschenliebe, sein Zeugnis für das Evangelium, seine ökumenischen Akzente und sein Bewusstsein für synodale Prozesse in den Kirchen. Die ACK in Deutschland mit all ihren Kirchen wird Papst Franziskus ein ehrendes Andenken bewahren. Wir trauern mit unseren römisch-katholischen Geschwistern um den Verlust eines wahren Ökumenikers und eines Vorbildes im Glauben. In den Tagen, wo wir in der ost- und der westkirchlichen Tradition gemeinsam die Auferstehung Jesu Christi feiern, sind wir gestärkt von der Hoffnung auf die Auferstehung. Möge Gott, der Herr, Papst Franziskus die ewige Ruhe schenken und ihn aufnehmen in sein Reich.“